Sonntag, September 03, 2006

Leipzig 2

Hallo Zusammen,

ich versuche hier an den ersten Leipzig Artikel anzuknüpfen.
Von Zeitz aus ging ich dann also weiter nach Leipzig. Dies wären ungefähr 45km gewesen, aber wie bereits gesagt, habe ich in den Suburbs von Leipzig die Strassenbahn genommen, so dass ich meine Füsse am Ende des Tages noch etwas schonen konnte.
In Leipzig bietet sich das gleiche Ossi-Bild wie überall: Leerstehende Gebäude, zerfallende Industriebrachen und im Zentrum lauter Neubauten. Auch hier ist die Abwanderung wegen der fehlenden Arbeit gross. Im Central-Globetrotter habe ich zum Beispiel drei Deutsche aus dem Erzgebirge getroffen, welche auf dem Weg ins Wallis waren. Dort werden sie die nächsten zwei Monate als Erntehelfer arbeiten. Sie erzählten mir, dass sie in ihrem Heimatort keinen Job finden würden, und deshalb oft in die Schweiz gehen um wenigstens etwas Geld zu verdienen. An den letzten Aufenthalt in der Schweiz hatten sie allerdings keine tollen Erinnerungen. Sie haben achtzehn Tonnen Erdbeeren geerntet. Schon beim Gedanken an diese Arbeit kriege ich Rückenweh.

Heute war ich in einer Anatomie-Austellung. Es war faszinierend, plastinierte Körper zu bewundern. Man sah jeden Knochen, jede Sehne, jeden Muskel einzeln. Es hatte auch eine vollständige Körperhaut eines Menschen und innere Organe, die ausgestellt waren. Das witzigste an der Austellung war aber die aufblasbare Schweinelunge. Der Besucher konnte auf einen Blasebalg drücken und die Lunge füllte sich.
Den ganzen Nachmittag und Abend habe ich dann mit einem Leipziger verbracht, den ich im Café kennengelernt hatte. Er hat mir vieles von sich erzählt, das ich hier nicht mehr alles wiedergeben kann und auch gar nicht will. Jedenfalls hatte er bisher ein ziemlich aufregendes Leben und hat noch viele Träume, die er verwirklichen möchte. Sein jüngstes Projekt: Er will in Amsterdam ein Schiff bauen und mit diesem in Panama einen versunkenen Schatz suchen.
Ich merke gerade, dass ich nicht wirklich in Schreiblaune bin und nur unzusammenhängende Erlebnisfetzen von mir gebe.
Ich meld mich wieder, wenn ich in Schreiblaune sein werde und mich nicht der Typ aus dem Internet Café dabei unterbricht.
Danke für die vielen Comments und Link-Posts.

Gruss

Joel